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In diesem Blog geht es irgendwie um Flow, das hat Du im Logo und Untertitel gelesen. Aber was ist Flow überhaupt, wovon reden wir hier?
Was ist Flow?
Vielleicht hast Du das schon mal erlebt: Du bist so in einer Tätigkeit aufgegangen – lesen, laufen, malen, Snowboard fahren –, dass Du alles um Dich herum vergessen hast und auch gar nicht gemerkt hast, wieviel Zeit vergangen ist. Der neue Pixar-Film »Soul« https://disney.de/filme/soulhat ein schönes Bild dafür: Wenn die Hauptfigur, der Musiker Joe, sich in seinem Klavierspiel verliert, kommt er in die »Zone«, eine Zwischenwelt irgendwo zwischen materieller Erde und Immateriellem.
Die Psychologie kennt für dieses Aufgehen in dem, womit man gerade beschäftigt ist, den Begriff Flow, der von dem englischen Wort für Dahinfließen oder Fluss kommt. Der Psychologe Mihaly Csikszentminaly definiert Flow als »Prozess des vollständigen Einsseins mit dem Leben« und als »die optimale Erfahrung.« Flow fühlt sich also an, als wenn alles geschmeidig und wie von selbst fluppt. Und Csikszentminalys Forschungen lassen erkennen, dass dieses Erfahrung wichtig ist, um sich glücklich zu fühlen.
Dass Du im Flow bist, erkennst Du laut Mihaly Csikszentminaly an diesen Merkmalen:
- Du bist vollständig fokussiert.
- Dein Zeitgefühl verändert sich (als wäre die Zeit schneller vergangen oder als würde sie langsamer laufen).
- Belohnungsbotenstoffe erfüllen Dich.
- Was Du tust, fühlt sich leicht und mühelos an.
- Es ist, als würden Deine Handlungen automatisch ablaufen
- Du fühlst Dich gefordert, aber nicht überfordert.
- Du fühlst Dich gut und zufrieden mit dem, was Du tust.
Wofür ist Flow wichtig?
Im Flow bist Du besonders kreativ und produktiv. Wenn Du in den Flow kommst, kannst Du also mehr leisten oder besser auf neue Ideen kommen. Auch zum Ankurbeln von Motivation ist Flow enorm nützlich, erklärt Steven Kotler, Gründer des Flow Research Collectiv und Autor von The Rise of Superman : Die Botenstoffe, die Dein Körper im Flow ausschüttet, sorgen dafür, dass Du diesen Zustand gerne wieder erleben möchtest. Kotler nennet den Flow auch die »Superman«-Erfahrung. (Gender-Hinweis: Du kannst auch Wonderwoman-Erfahrung sagen ;-)).
Wie kommst Du in den Flow?
Um in den Flow zu kommen, gibt der Gedächtnis- und Leseexperte Jim Kwik diese Tipps:
- Schalte Ablenkendes aus: Für den Flow brauchst Du Konzentration und Fokus. Also räum alles weg, was Dich ablenken könnte, schalte Dein Handy und andere Geräte ab, die Dich durch Nachrichten und Erinnerungstöne stören könnten.
- Nimm Dir Zeit: Es braucht erstmal ungefähr 15 Minuten, um in den Flow zu kommen. Das Maximum erreichst Du nach circa 45 Minuten. Also solltest Du Dir 1,5 bis 2 Stunden Zeit freihalten.
- Tue, was Du liebst: Mit Tätigkeiten, die Dich langweilen oder abnerven, wirst Du kaum in den Flow gelangen, weil Sie etwas Negatives an sich behalten. Wenn Du also laufen hasst und Fahrradfahren liebst, wirst Du eher auf dem Bike in den Flow kommen als auf der Joggingroute.
- Hab ein Ziel vor Augen: Definiere, was Du mit der freigeschaufelten Zeit erreichen willst. Wähle ein Ziel, das Energie in Dir weckt. Ein Gefühl von »Oh, geil, das will ich unbedingt machen« kann Dich in den Flow bringen, ein »Wäre eventuell gut, das auch mal zu erledigen« kaum.
- Fordere Dich: Die Aufgabe sollte nicht zu einfach sein, damit Du Dich nicht langweilst. Ein bisschen Challenge ist förderlich für den Flow. Aber überfordere Dich nicht, denn das kann Frustration bringen statt Flow.
Was behindert Flow?
Kwik beschreibt außerdem vier „Superschurken“, die den „Flow“ auslöschen wollen, und die Du ausschalten solltest: Multitasking, Stress, Perfektionismus und Zweifel.
Wie Flow und Struktur zusammengehören
Auch wenn Flow also einen leichten, fließenden Prozess beschreibt, braucht er, wie Du an den Expertentipps hier schon gemerkt hast, auch ein gewisses Maß an Struktur in Form von Kanalisierung. Ein attraktives Ziel und ein paar Vorkehrungen. Hier passt das Wasserbild wieder ganz gut: Der Fluß bahnt sich ja auch relativ strukturiert in seinem Bett seinen Weg, im Gegensatz zu einer Wasserlache, die irgendwie breit ausfließt und schnell im Boden versickert.
Flow als Fluss der Energien
Ein flussartiges Fließen in vorgegebenen Strukturen ist auch das, was zum Beispiel die traditionelle chinesische Medizin oder die indische Lehre vom Ayurveda als Gesundheit verstehen: Der Mensch ist im Fluss, wenn sich seine Lebensenergie (Prana oder chi) geschmeidig und harmonisch entlang der Energiebahnen bewegt. Techniken wie Yoga, Tai Chi, Meditation helfen, den Fluss der Energie zu aktivieren, auszugleichen und Blockaden wegzuräumen.
Was heißt das jetzt für mich?
Zusammengefasst möchte ich Dir mit diesem Blog Impulse geben, was Du selbst dafür tun kannst, damit Deine Energien fließen und Du mit Leichtigkeit und Flow auf Deine Ziele zusteuerst. Und das heißt jetzt nicht, dass wir versuchen, auf einem möglichst träge dahinfließenden Fluss zu schippern, damit bloß nix passiert. Denn wie wir gelernt haben, ist ja auch die Herausforderung teil des Flows. Und so soll es hier auch darum gehen, wie Du elegant durch die Strudel und Stromschnellen navigierst, die das Leben ausmachen und Dich wachsen lassen.
Quellen:
Mihaly Csikszentmihaly. Flow. The Psychology of Optimal Experience.
Mihaly Csikszentmihaly. Flow. Das Geheimnis des Glücks.
Jim Kwik. Limitless. Upgrade your brain Learn anything faster and unlock your exceptional life.
Steven Kotler. The Rise of Superman: Decoding the Science of Ultimate Human Performance.
https://www.ted.com/talks/mihaly_csikszentmihalyi_flow_the_secret_to_happiness?language=de